Nachhaltigkeitsbericht
Mit dem schrittweisen Bezug der Suurstoffi kam Zug Estates ihrer Vision vom energieautarken und treibhausgasfreien Betrieb der Liegenschaften ein Stück näher.
Mit der Vision Zero-Zero will die Zug Estates Gruppe die Gebäude im Portfolio langfristig CO2-frei und ohne externe Energiezufuhr betreiben. Zusammen mit gesellschaftlichen Zielsetzungen bekennt sich das Unternehmen damit zu einem ganzheitlichen Ansatz eines nachhaltigen Wirtschaftens.
Die Zug Estates Gruppe verzichtet bewusst auf gängige Labels zur Nachhaltigkeit am Bau, die auf der Basis von Planwerten vergeben werden. Seit 2010 lässt sie aber den Energie- und Wasserverbrauch sowie die CO2-Emissionen auf ihren Arealen durch das Zentrum für integrale Gebäudetechnik an der Hochschule Luzern (HSLU) jährlich auswerten.
Ökologische Ziele von Zug Estates
Energie:
Einsatz erneuerbarer Energiequellen;
effiziente Energie- und Ressourcennutzung
Emissionen:
Minimierung des Ausstosses von CO2
sowie anderen Verbrennungsgasen und Feinstaub;
Verminderung von Lärm- und Lichtemissionen
Materialien und Produkte:
Einsatz schadstoffarmer
Materialien, energieeffizienter Technik, Produkte
und Geräte; Verwendung erneuerbarer
Materialien; Einhaltung kurzer Transportwege
Biodiversität/Wasser:
Realisation geeigneter
Massnahmen zum Erhalt der Artenvielfalt in der
Umgebungsgestaltung
Primärenergieverbrauch erneut verringert
2014 sank der Verbrauch an nicht erneuerbarer Primärenergie für die Wärmeversorgung pro m2 Mietfläche über das gesamte Portfolio schon zum vierten Mal in Folge deutlich: Gegenüber 2013 knapp 10% und gegenüber 2010 gar um 29% (heizgradtagbereinigt). Parallel zur Reduktion des Primärenergieverbrauchs ist auch der Ausstoss an Treibhausgasen in vergleichbarem Ausmass gefallen. Neben dem gewachsenen Anteil an energieeffizienter Mietfläche im Areal Suurstoffi haben auch viele kleine Massnahmen im Areal in Zug dazu beigetragen. Wirkungsvoll war auch der Wechsel vom normalen Strommix der Wasserwerke Zug (WWZ) auf Naturstrom seit 2012.
Fläche mit Wärme aus erneuerbarer Energie verdoppelt
Wurden 2013 noch 87% der gesamten Mietfläche mit Wärme aus Erdgas (64%) oder Heizöl (23%) versorgt, waren es 2014 nur noch 75% (Erdgas 55%, Heizöl 20%). Damit hat sich die Mietfläche, die mit Wärme aus regenerativen Quellen versorgt wird, seit der letzten Berichtsperiode beinahe verdoppelt. Hauptgrund für diese Veränderung im Energiemix ist der Bezug weiterer energieeffizienter Mietflächen in der Suurstoffi. Dort sorgen Erdsonden-Wärmepumpen für Raumheizung und Warmwasseraufbereitung. Der Strom dafür stammt einerseits aus dem Netz der WWZ (Naturstrom), andererseits von der Photovoltaik-Anlage auf den Gebäuden. In der aktuellen Berichtsperiode konnte die Photovoltaik 37% des Stromverbrauchs für die Wärmepumpen der Suurstoffi decken, gegen 80% werden es nach Inbetriebnahme der neuen thermischen Photovoltaik-Anlage (PVT) sein. Für den Endausbau 2020/21 wird eine vollständige Deckung des Strombedarfs für die Wärmeerzeugung mit Photovoltaik angestrebt.
Allgemeinstrom in fünf Jahren um ein Viertel gesunken
Der Stromverbrauch pro m2 Mietfläche verringerte sich trotz steigender Belegung über alle Areale gegenüber der letzten Berichtsperiode um 9%. Dabei lässt sich der Verbrauch der Mieter nur indirekt über die Beschaffung von verbrauchsgünstigen Elektrogeräten und Leuchtmitteln beeinflussen. Aussagekräftiger ist der Bedarf an Allgemeinstrom pro m2. Er verringerte sich gegenüber 2013 abermals um gut 12% bzw. um 23% gegenüber 2010. Die Reduktion schlägt sich entsprechend auch im CO2-Ausstoss nieder. Der spezifische Wasserverbrauch in m3 pro m2 Mietfläche hat sich im Zentrumsareal Zug und im Fabrikgelände Oberentfelden seit 2012 stabilisiert. In der Suurstoffi ist er gegenüber der letzten Periode leicht gestiegen. Das hängt mit der Vermietung der dort bereitstehenden Flächen zusammen.
Gleichzeitige Produktion von Wärme und Strom
In der Suurstoffi ist die zurzeit neuste Technik zur Energiegewinnung aus Sonnenlicht grossflächig installiert. Die sogenannten PVT-Module produzieren gleichzeitig Strom und Wärme. So kann auf derselben Fläche insgesamt mehr Sonnenenergie geerntet werden. Zudem werden die Solarzellen weniger heiss, weil die anfallende «Abwärme» laufend abgeführt wird. Das verlängert ihre Lebensdauer und erhöht ihren Wirkungsgrad bei der Stromerzeugung übers Jahr um rund 5%. An heissen Sommertagen kann der Mehrertrag bis zu 15% erreichen. Die so gewonnene Wärme eignet sich ausgezeichnet für die Einspeisung in das auf dem Areal installierte Anergienetz. Von dort beziehen die Gebäude via Wärmepumpen Wärme für Heizung und Brauchwasser. Im Sommer, wenn die PVT-Anlage überschüssige Wärme produziert, wird diese ins Erdreich geleitet und kann im Winter wieder zurückgewonnen werden. Soweit bekannt, ist die PVT-Anlage der Suurstoffi die derzeit grösste weltweit.
Eckdaten PV- und PVT-Anlagen
Anlage | Modulfläche in m2 | elektrische Leistung in kWp | elektrischer Ertrag in kWh p.a. | thermischer Ertrag in kWh p.a. | Inbetriebnahme |
---|---|---|---|---|---|
PV-Anlage 1 | 3 484 | 595 | 552 000 | – | 2012/2013 |
PVT-Anlage 2 | 2 704 | 424 | 365 000 | 1 626 000 | 2014/2015 |
Total | 6 188 | 1 019 | 917 000 | 1 626 000 | – |
1 Photovoltaik-Anlage 2 Thermische Photovoltaik-Anlage |





